Stipendium gegen Arztnot
HERFORD (HK/bex). Bei der Hausarztversorgung war der Kreis Herford vor einigen Jahren bundesweit Schlusslicht. Mit verschiedenen För- derprogrammen, unter anderem in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung, konnte der Notstand zumindest etwas gemildert werden.
Jetzt legt die CDU im Kreistag nach: Sie fordert ein vom Kreis finanziertes Stipendienprogramm für Medizinstudenten. „Zielsetzung ist, jährlich mindestens ein Stipendium zu vergeben. Voraussetzung für die Erteilung soll die Verpflichtung sein, dass nach erfolgreicher Approbation und Facharztausbildung zehn Jahre als Hausärztin oder Hausarzt im Kreis Herford gearbeitet wird“, formuliert Fraktionsvorsitzender Michael Schönbeck in einem Antrag, über den der Kreisausschuss am Mittwoch beraten wird, abschließend dann am Freitag der Kreistag. Das Programm soll sich vorrangig an Studierende aus Ostwestfalen-Lippe richten, es müsse sich aber nicht auf Studienplätze an deutschen Universitäten beschränken, sondern soll sich „an den Erfolgsaussichten“ orientieren. Die Christdemokraten sehen ein Stipendium als weiteren, wichtigen Baustein zur Sicherstellung der Hausarztversorgung.
Andernorts gibt es so etwas bereits, unter anderem im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Um dem drohenden Hausärzte- mangel entgegen zu wirken, hat der dortige Ausschuss für Kreisentwicklung und Kli- maschutz seit 2021 jährlich zwei Stipendien in Höhe von je 48.000 Euro für ein Aus- landsstudium der Humanmedizin ausgelobt.